Marktforscher und sog. HR-Experten überbieten sich schon seit längerem in der Veröffentlichung von Studien über die Wechselmotive von Mitarbeitern. Hier wird immer auf repräsentative Umfragen durch wissenschaftliche Mitarbeiter hingewiesen. Man kommt fast immer zu der Erkenntnis, dass z.B. Employer Branding Maßnahmen, Unternehmenskultur, Work Life Balance u.s.w. neue Mitarbeiter geradezu wie ein Magnet anziehen. Man kann schnell den Eindruck gewinnen, wenn man durch eine hochbezahlte Marketingagentur eine Employer Branding Strategie entwickeln lässt, dann kann man sich vor Bewerbern kaum mehr retten.

Der größte Fehler bei diesen Untersuchungen liegt darin, dass die Daten vor allem bei Personen erhoben wurden, die gerade gewechselt haben. Diesen Kreis nach ihren Motiven zu fragen ist irrelevant, denn die stellen ja nur die Spitze des Eisbergs dar. Die wesentlich größer und vor allem interessantere Gruppe sind die Personen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, sondern nur latent wechselwillig sind. Diese müssen für eine neue Aufgabe gewonnen werden und nur ein mögliches Motiv dieser Gruppe ist für Unternehmen aussagekräftig.

Als Headhunter sind wir genau mit dieser Zielgruppe kontinuierlich in Kontakt und kennen deren Hintergründe. Wir müssen oftmals bei Suchprojekten mit mehreren Hundert potentiellen Kandidaten persönlich sprechen. Wie erfahren hier, was Qualitätsmanager wirklich bewegen könnte, den Job zu wechseln. Entgegen der Annahme, dass für Qualitätsmanager die Kultur des Unternehmens oder die Employer Branding Maßnahmen eine Rolle spielen, sind es immer zwei Themen die dominieren.

1. Die persönliche Weiterentwicklung
2. Das Einkommen

Kein Qualitätsmanager wechselt, wenn er sich in seiner Position / Aufgabe nicht weiterentwickelt oder sogar verschlechtert und wenn sein Einkommen nicht deutlich ansteigt. Alle anderen Argumente sind zwar schon richtig, aber sie kommen nur zum Tragen wenn diese beiden Punkte positiv besetzt sind. Alles andere ist Makulatur. Die wahren Wechselmotive für Qualitätsmanager sind deshalb die Weiterentwicklung und das Einkommen. Ist hier keine Verbesserung möglich, dann wird niemand wechseln.